Die Stadt Rosarno in Kalabrien liegt umgeben von einem undurch- dringlichen Labyrinth aus Feldwe- gen zwischen eingezäunten Oran- genhainen. In der Stadt stehen die Ern- tearbeiter – die meisten von ihnen Afrika- ner aus Ländern südlich der Sahara – allein oder in kleinen Gruppen an der Straße und hoffen darauf, dass ein Lieferwagen anhält und der Fahrer sie anheuert. Der De- zemberwind in der Bucht ist schneidend kalt und bis auf die wartenden Afrikaner sind die Straßen wie leergefegt. Auch wenn sie keine Arbeit finden, harren sie aus, denn sie haben keinen Ort, an dem sie sich vor der Kälte schützen können. (…)
Von Lampedusa auf die Obstplantagen Kalabriens @ Arbeit & Wirtschaft – January 2014